Youth20-Dialogforum
Impulse der Jugend für den G20-Gipfel
Fairer Welthandel, mehr Klimaschutz und die Entwicklungsziele der Agenda 2030 wirksam umsetzen – das haben Jugendliche aus mehr als 20 Nationen auf dem Youth20-Dialogforum gefordert. Ihre Empfehlungen übergaben sie Bundeskanzlerin Merkel für den G20-Gipfel in Hamburg.
Foto: Bundesregierung/Loos
Fünf Tage lang haben sie gemeinsam diskutiert, Gespräche mit Experten geführt, Lösungen erarbeitet, um Standpunkte und Formulierungen gerungen: 68 junge Menschen aus über 20 Nationen haben sich auf dem Youth20-Dialogforum ausgetauscht. Ihr Ergebnis ist ein 36 Seiten starkes Positionspapier, das sie Bundeskanzlerin Angela Merkel und Jugendministerin Katarina Barley in Berlin vorgestellt haben.
Das Papier hält für die Regierungschefs der G20 detaillierte Handlungsempfehlungen zu großen Fragen der Zukunft bereit: Wie kann sich ein fairer Welthandel entwickeln, der soziale und ökologische Standards weltweit einhält? Wie können die internationalen Entwicklungsziele der Agenda 2030 wirksam umgesetzt werden? Mit welchen Anreizen lassen sich Staaten stärker am Klimaschutz beteiligen?
Das Bundesfamilienministerium hat den Youth20-Dialog organisiert. Unterstützt wurde es dabei von IJAB, der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland. Schwerpunktthemen waren: Weltwirtschaft und Welthandel, Beschäftigung und Digitalisierung, Klima, Energie und Agenda 2030, Stärkung von Frauen, Bekämpfung von Fluchtursachen und Terrorismusbekämpfung und Antikorruption. Weitere Informationen gibt es auf www.y20-germany.org.
Austausch über Frauenrechte, Klimaschutz und Digitalisierung
Bundeskanzlerin Merkel lobte die intensive Arbeit der Jugendlichen: "Sie wissen, dass Sie als junge Menschen aus den G20-Ländern diejenigen sind, die uns auch einen Input geben sollen, genau wie andere Gruppen aus der Zivilgesellschaft." Die Jugendlichen hätten mit ihrem Beitrag die Diskussion zu den G20-Themen belebt. Merkel versprach, sich die Empfehlungen der Youth20 genau anzuschauen. Sie ermutigte die jungen Menschen zugleich, über ihre Forderungen auch mit den eigenen Regierungen zu sprechen.
Lena Simosek, Mitglied der deutschen Youth20-Delegation, freut sich über die Anerkennung: "Wir erwarten nicht, dass sich alle G20-Regierungschefs unser Positionspapier zu Herzen nehmen. Aber es ist wichtig, dass wir unsere Empfehlungen der Bundeskanzlerin heute übergeben konnten. Das zeigt, dass unsere Meinungen einen Wert haben."
In der Diskussion mit Kanzlerin Merkel und Jugendministerin Barley sprachen sich die Jugendlichen für die Stärkung der Frauenrechte aus. "Frauenrechte sind Menschenrechte", betonte eine Teilnehmerin aus Spanien. Auch Klimaschutz war ein Schwerpunktthema. So forderten die Jugendvertreter die konsequente Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommen. Kanzlerin Merkel sprach sich in diesem Zusammenhang für eine neutrale Überprüfung internationaler Klimaschutzziele aus. Leider seien noch nicht alle Länder dazu bereit, sagte Merkel. Beim Thema Digitalisierung war es den Jugendlichen wichtig, allen Menschen den Zugang zum Internet zu ermöglichen, unabhängig von ihrem Wohnort oder ihrem sozialen Status.
Große Weltpolitik und neue Freundschaften
Nach rund anderthalb Stunden verabschiedete die Kanzlerin die Youth20-Delegation und bedankte sich für ihren Einsatz. Neben dem wichtigen Beitrag zum G20-Gipfel seien sicherlich "auch eine Menge an Freundschaften entstanden".
Y20 ist einer von sieben Strängen des G20-Dialogs mit der Zivilgesellschaft (Civil20, Business20, Women20, Labour20, Science20 und Think20), den die Bundesregierung im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft initiiert hat.
Mittwoch, 7 Juni 2017