G20-Konferenz
Allianz gegen Müll im Meer
Die G20-Staaten haben sich verpflichtet, Abfälle in Flüssen und Abwasser zu verringern und damit für weniger Müll im Meer zu sorgen. Das sieht der G20-Aktionsplan gegen Meeresmüll vor, den die Staaten in Bremen beschlossen haben.
Foto: picture-alliance/Wildlife
Vor allem Plastikverpackungen und Kunststoffreste schwimmen in den Weltmeeren. Sie machen den Großteil der 140 Millionen Tonnen Abfall im Meer aus. Stellenweise schwimmen auf den Ozeanen Müll-Inseln von der Größe Mitteleuropas. Vögel, Fische und Pflanzen leiden darunter oder sterben sogar. Jährlich kommen derzeit bis zu zehn Millionen Tonnen hinzu.
Gute Abfallsysteme entscheidend
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks begrüßte vor diesem Hintergrund den gemeinsamen G20-Aktionsplan gegen Meeresmüll. "Zwei, drei Länder alleine können sich diesem Problem nicht erfolgreich stellen." Sie freue sich über diese Einigung, sagte die Ministerin in Bremen.
Dreh- und Angelpunkt für weniger Kunststoff-Abfälle seien ein flächendeckendes Abfallsystem, dass Müll sicher erfasse, verwerte und beseitige, so Hendricks weiter. Denn ein Großteil des Abfalls in den Meeren stammt aus Abwässern oder gelangt aus Seen und Flüssen direkt in die Meere.
Plattform ergänzt Aktionsplan
Eine neue und freiwillige Plattform, das "Global Network oft the Committed" (GNC) soll die Umsetzung des Aktionsplans sicherstellen. Die Plattform sorgt dafür, auch nichtstaatliche Akteure einzubinden und fördert eine weitergehende Vernetzung und den Erfahrungsaustausch.
Deutschland hat 2015 den "G7-Aktionsplans gegen Meeresmüll" initiiert und damit eine globale Bewegung in Gang gesetzt. Der Plan zählt weltweit zu den wichtigsten Dokumenten zum Meeresmüll. Unter deutscher G20-Präsidentschaft werden diese Maßnahmen nun auf die G20 ausgeweitet und durch den G20-Aktionsplan weiterentwickelt.
Menschen empfinden Meeresmüll als Gefahr
Inzwischen ist das Thema auch im Bewusstsein vieler Bürgerinnen und Bürger angekommen. Nach der aktuellen Umweltbewusstseinsstudie der Bundesregierung halten 97 Prozent aller Befragten den Müll im Meer für bedrohlich.
Donnerstag, 1 Juni 2017